Sonntag, 15. September 2013

Wörter, die die Welt nicht braucht

Wörter, die mir über den Weg laufen, die sonst was auf intellektueller Ebene ausdrücken, obwohl es auch leichter ginge :-D



  • konstringieren: (Muskeln o. Ä.) zusammenziehen
  • Algesimetrie: Messung der Schmerzempfindlichkeit mit mechanischen, thermischen, elektrischen oder chemischen Methoden
  • simultan: gleichzeitig
  • kognitiv: das Wahrnehmen, Denken, Erkennen betreffend
  • ambivalent: zwiespältig
  • aufoktroyieren: aufzwingen
  • nekrophilieren/ Nekrophilie: auf Leichen gerichteter Sexualtrieb
  • persistieren: bestehen, fortdauern
  • Camouflage: Irreführung, Täuschung, Tarnung
  • Prokrastination: Aufschiebeverhalten
  • Sequester: abgestorbenes Teil eines Gewebes (besonders eines Knochens)
  • ergo: also, folglich, demnach
  • Knockout-Mäuse: Maus, bei der mittels einer genetischen Manipulation gezielt ein oder mehrere Gene deaktiviert wurden.
  • Assemblierung: Fertigstellung, Zusammenbau (steht nicht mal im DUDEN!)
  • Internalisierung: Rückzug (Translokation) von Rezeptoren  (z. B. G-Protein-gekoppelter Rezeptoren) G-und ähnlicher Strukturen (Kanäle) von der Zelloberfläche in das Zellinnere.
  • äqui­li­b­rie­ren: ins Gleichgewicht bringen

Eigentlich Studieren...

Eigentlich studieren trägt dieser Post als Überschrift, weil ich mir "eigentlich" darüber bewusst bin, dass ich im Semester lernen müsste, doch bin das 4. Semester etwas anders angegangen als sonst und habe etwas "gefaulenzt" und mir ein paar Dinge zustehen lassen, immer im Hinterkopf, man müsse ja lernen. Prokrastination nennt man das jetzt auf neuklug. Immerhin, man kann es 15 Semesterwochen durchhalten, alles etwas aufzuschieben. Allerdings sollte man sich einige Oasen lassen, und mal vom Studium abschalten. Man muss ein gutes Mittel finden, wie in so vielen Dingen, aber bei mir wurde das Bücherlesen dann beispielsweise zur Sucht und immer wieder musste ich mich zusammenreißen, auch mal wieder die Fachbücher zur Hand zu nehmen.
Aber was solls, man sollte wenigstens etwas Leben neben dem Studium haben, dass ich es eventuell etwas übertrieben habe, zeigt vielleicht die folgende Liste an Büchern, von denen ich im vergangenen Semester nicht lassen konnte ;-)
Meine alte Englischlehrerin pflegte immer zu sagen: "Asche auf mein Haupt." So langsam verstehe ich, was sie damit meinte :-)

  • Lamb, Wally: Früh am Morgen beginnt die Nacht
  • Peetz, Monika: Die Dienstagsfrauen
  • Peetz, Monika: Sieben Tage ohne
  • Picoult, Jodi: Sing you home
  • Collins, Suzanne: Die Tribute von Panem (Tödliche Spiele)
  • Wells, Benedict: Fast genial
  • Frischli, Peter: Findet mich das Glück?
  • Moor, Marco: Lesen Sie mich durch, ich bin Arzt
  • Groos, Heike: Du musst die Menschen lieben
  • Groos, Heike: Ein schöner Tag zum Sterben (eines der Bücher, die ich tatsächlich mehrmals gelesen habe :-)
  • Kuttner, Sarah: Mängelexemplar
  • Collins, Suzanne: Catching Fire
auch mehr Filme als sonst, hab ich mir angesehen^^
  • Die Tribute von Panem
  • Friendship
  • Imagine Me and You
  • Better than Choclate
  • August Rush
  • Angel´s Share
  • The Great Gatsby
  • Ich- Einfach unverbesserlich II

naja, viel zu viel, aber was sein musste, musste sein :-) Prokrastination. Ich finde dieses Wort abscheulich! (kommt mit in die die Liste, für Wörter, die die Welt nicht braucht!)
Wörter, die die Welt nicht braucht

4. Semester - Sommersemester 2013

So nun endlich folgt der Post zu dem aktuell "abgelaufenen" Semester

Sommersemester 2013


Allem voran stand dieses Semester Physiologie und Biochemie an.
Und natürlich eilte die Zeit auf das kommende Physikum, dem 1. Staatsexamen, unaufhaltsam auf mich zu.
Insgesamt war es wahrscheinlich eines der Semester, in denen von uns Studis das Meiste gefordert wurde, aber nichts, was nicht zu bewältigen wäre.
Insgesamt kann ich sagen, ist man jetzt längst angekommen, weiß, dass man sich am Anfang des Semesters hinsetzten kann, das Buch auf der ersten Seite aufschlägt und bis zur Klausur zweimal komplett bis zur letzten Seite gelernt hat und einmal wiederholt und dann schlägt man nach der Prüfung das Buch zu, stellts in den Schrank und irgendwie brummt der Schädel...

Allerdings habe ich dieses Jahr auch nicht nur Zeit mit Lernen verschwendet, sondern auch beim Teddykrankenhaus mitgemacht. Demnach, freut es mich, mich euch als praktizierender Dr. ted. vorstellen zu dürfen: Dr. ted.: Facharzt für Plüschtiermedizin.
Tolle Sache, die mir mega viel Freude bereitet hat, die kleinen Kuscheltierchen zu behandeln und mit den Kindern wilde Geschichten von Kucheltierkrankheiten zu erfinden. Ich liebe Kinder :-D Wer weiß, vielleicht finde ich mich in ein paar Jahren doch in der Pädiatrie wieder?! :-D Wir werden sehen.
Mehr Infos zum Teddykrankenhaus gibts hier:Teddykrankenhaus-Dresden.

Und dann wäre da noch zu erwähnen, dass man sich auch gut dahinter verstecken kann, dass man lernt aber dieses Semester hab ich auch vieles nebenbei gemacht, was in dem extra Blog geschrieben steht...Prokrastination mal anders :-D...

Dann hat es dieses Semester noch ein Interview mit einigen Medizinstudenten aus Dresden für den UniSpiegel gegeben, ich Poste den Link dazu, schon mal hier, werde aber in einem anderen Post noch mal darauf eingehen. Es geht darum, was Studenten dabei empfinden, wenn sie an den Toten "herumschnippeln", welche Gefühle es bei ihnen auslöst und wie man damit umgeht, einem Toten zu begegnen, den man vollkommen "ausnimmt." Da auch Leute aus dem 4. Semester dabei sind, finde ich, gehört das hier mit hin: Klickt euch rein, wenn ihr mögt oder mal sehen wollt, wie so ein Präppsaal in Wirklichkeit aussieht :-D: Unispiegel


Jetzt möchte ich noch etwas ziemlich Persönliches loswerden, weil das eben auch in dieses Sommersemester 2013 gehört.
Ich habe sehr viel Zeit darauf verwendet, zwischen all dem Lernen, was nahezu zur Nebensache wurde, einem dem wichtigsten Menschen in meinem Leben zuzuhören, sie auf einem schwierigem Weg zu begleiten, der mich selbst emotional und psychisch auf eine Achterbahnfahrt geschickt hat, bei der ich mitten im Looping den Halt verloren habe und tief gestürzt bin und um ehrlich zu sein, bin nicht nur ich dabei abgestürzt, sondern mit mir das Studium auch. Nur so als Tipp, wenn ihr solch ein Fach studieren wollt/ studiert, sei euch geraten, euch ein emotional stabiles Umfeld zu schaffen. Man macht sich nur selbst kaputt. Wenn man es nicht auf die Reihe kriegt, so egoistisch zu sein und vor allem in der Vorklinik lieber darauf zu setzen, alle Prüfungen zu schaffen und abzuhaken, kommt man dem Ziel keinen Centimeter näher. Gesunder Egoismus ist schließlich für den Erfolg angebracht. Freunde hin oder her. Ja, die sind wichtig, Ja, die sind wirklich wichtig, wenn sie euch stützen. Aber meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ein Leben mit jemanden, der nicht Medizin studiert, der viel weiter außen vor ist, kaum möglich ist. Es ist echt traurig, dass man solche Leute verliert, die doch so wichtig scheinen mögen, weil sie eben nicht Medizin studieren. Ich denke, weil sie nicht verstehen, was wir wirklich leisten, wie scheiße es eben doch ab und an ist, was nach außen keiner sagt, weil man es ja immer irgendwie schafft. Gerade das "irgendwie" sollte die Meisten nachdenklich machen. Tut es aber nicht, und so bleiben wir in einem System stecken, an dem es vorne und hinten hinkt.
Mein Freundeskreis hat sich mit dem Studium ziemlich geändert. Fast jeder Freund ist einer meiner Kommillitonen/innen und eigentlich fühlt sich das noch nicht mal schlecht an. Man merkt erst immer nach dem Semester, wie "fremd" andere Menschen werden, die wenig/nichts mit Medizin zu tun haben, oder man nur noch wenige Gesprächsthemen findet, weil man komplett von Semesterwoche 1 bis 15 im Stoff steckt und einfach nicht abschalten kann. Ich sage nicht, dass man die "Nicht-Mediziner" aufgeben soll, ich finde es nur erstaunlich, dass schon das Studium an und für sich dazu beiträgt, soziale Kontakte zu limitieren. Klar, ist man immer selbst seines Glückes eigener Schmied, aber, ohne jemanden verkraulen zu wollen, und so absurd es klingen mag, ich finde, dass man gerade seine "Medizinerfreunde" braucht, weil die wissen wie es ist, was man denn durchmacht. Weil man sich verstanden fühlt. Und nichts ist schlimmer, als sich von einem Freund nicht verstanden gefühlt zu werden.
Nur so als letzte Anmerkung: Zieht Grenzen für euch selbst, wie weit ihr wirklich eine Freundschaft führen wollt, wie weit ihr eine solche "psychische Belastung" neben dem Studium eingehen könnt, ohne euch an euch selbst zu verraten. Ich wollte ganz unbedingt für diese eine Freundin da sein. Ich habe es auch getan, obwohl ich mich im Nachhinein sehr darüber ärgern könnte. Aber ich habe es getan und ich stehe dazu, auch wenn ich dadurch mein Studium vernachlässigt habe. Ich würde es wieder tun. So war und bin ich schon immer. Das glaube habe ich in diesem Semester gelernt, dass ich öfters mal darauf achten sollte, was mir gut tut. Aber "ich" bin aus dem Looping gefallen und nicht sie, ich musste ganz schon hart auf den Boden aufschlagen und mit dem Aufprall sind nicht nur körperliche Schäden entstanden. Ich heile, ich habe den Sommer genutzt, neue wichtige Freunde zu finden und dafür bin ich sehr dankbar.
Zumindest im Fortschritt mit der vor einem guten Jahr erlernten Patientenkommunikation, hat mir das dauerhafte Hinhören und "da sein" geholfen.
Irgendwas macht man falsch, wenn man mehr Zeit mit Freunden verbringt, als mit euren Büchern :-D

So und nun ist genug vom Rumgeheule, das Semester war nämlich rein fachlich, eines der interessantesten überhaupt:
angefangen bei:

Biochemie:
Knüfpte an vergangenes Wintersemester an und so galt es noch 4 Praktika zu absolvieren, dann eine Menge Integrativer Seminare und die Vorlesungen.
Vorlesung: Waren für meinen Geschmack relativ schlecht gestaltet am Anfang, bis dann der nächste Professor kam und eigentlich gar nicht so viel erzählt hat, aber mit seinem amüsanten Charme so einiges wet machen konnte. Bei ihm gabs auch sogennante "Haribofragen" also Fragen auf den Folien, die man ihm beantworten konnte in der Vorlesung und wenn man es richtig hatte, schoß er bis in die letzten Reihen vom Hörsaal kleine Haribotütchen (ähm naja...fürs Verständnis nicht schlecht, aber allen Nachfolgern sei gesagt, blättert euer Skript um, und ihr habt die Antwort. Und all denen die solche Streber waren, dass sie einfach nur das abgelesen haben sei hiermit mal ein "Ihr habt mega genervt" ausgesprochen :-D )
Praktikum: Die Biochemie Praktika waren die besten in der ganzen Vorklinik. Klar strukturiert, man wusste immer, was man machen musste und hatte kompetente Dozenten, die jedes Praktikum betreut haben. Das hat man auch mal gerne einen Tag gehungert für das Stoffwechselpraktikum, bei dem verschiedene Lactat- u. Glukosekonzentrationen bestimmt wurden, nachdem man sich in der sog. Postresorptionsphase (Phase nach dem Essen: ca von 7 Uhr bis 14 Uhr gehungert).Außerdem gab es ein Praktikum, in der wir die PCR (Polymerase Chain Reaction (Polymerase-Kettenreaktion) nachvollzogen haben und somit auch das Prinzip eines Vaterschafttests erlernten. Also alles Praktika, die praxisbezogen sind, so aber von uns auch nicht mehr gemacht werden, aber das war super in Ordnung und nicht mal viel Vorbereitungszeugs.
Praktikumsklausur: Ja nachher lässt sich immer leicht sagen, dass die einfach war, wenn man bestanden hat. Deswegen mal ganz "objetkiv" betrachtet: Man muss sich schon ins Zeug legen, die ganzen Stoffwechselsachen vom WS auf der Kirsche haben und das Praktikumsskript auswendig kennen. Gut ist auch, wenn man die Formeln von PRPP, verschiedenster Vitamine, Acetyl-CoA usw. vor Augen hat. Im Grunde mit Altfragen alles ganz gut zu lösen und echt fair gehalten (im Gegensatz zur unteren Seminarklausur...weiter unten mehr dazu...)
Seminare: Meine Einstellung für Vorklinik-Seminare wird sich wohl nie ändern. Die finde ich nämlich alle ziemliche Zeitkiller, die mir nur die Zeit zum Lernen rauben wollen, weil ich nicht wirklich viel daraus mitnehme. Die integrativen Seminare (Meine Mädels haben mich immer ausgelacht, weil ich immer vom "Seminar integrativ" geredet habe^^) gingen 2:15 h am Stück und waren manchmal ganz schön mega tief.
und zwar Klausurrelevant aber ich frag mich, ob sowas überhaupt einen Sinn hatte...
Drum dann auch 4 Wochen nach der Praktikumsklausur die Seminarklausur. und die hatte es ganz schön in sich. Da hatte man nun 8 Wochen so manche Nacht auch durchgelernt und alles gegeben und dann kamen 25 Fragen, auf deren Antworten man hätte auch Lotto spielen können. Kein Spaß das Ganze. Da lernt man 1000 Seiten Lehrbuch auswendig - also wirklich, so viel hat keiner vorher gelernt. und dann ist es einfach so mit 25 Fragen über Winter- und Sommersemester getan. Und die Biochemie Worte sind einfach unglaublich lang, und schwierig im Moment, aber sobald man lernt, merkt man, das hinter der alpha-Ketoglutarat-Dehydrogenase ein funtkionelles Enzym steckt, dass seine Funktion im Namen schon verrät. Biochemie hat mir ziemlich gut gefallen, besser als Chemie, weil wir eben nicht jede Formel kennen mussten, sondern nur "oberflächlich" welche Verbindungen es gibt, was eine Kinase macht, als einfaches Beispiel. Bei Biochemie denke ich, braucht man funktionelles Verständnis und muss Verknüpfung der entstehenden Produkte machen. Also alles durchdenken. Das hat mir ziemlich viel Spaß gemacht.

Physiologie:
Da gings dieses Semester etwas funktioneller weiter und wurde organspezifischer und bliebt nicht mehr nur bei den allgemeinen Funktionssachen.
Am interessantesten fand ich die Physio der Sinnesorgane besonders das Ohr und Geschmacksknospen usw.
Aber Physio finde ich ja immer schon etwas "langweilig"
Die Praktika waren ok und nicht mehr nur ne Alditüte voller Kurven, mit denen man nach Hause ging und die auswerten mussten. Sondern wirklich spannende Themen, wie zum Beispiel "Blut", wo wir unsere eigenen Blutgruppen bestimmt haben, gehäkelt und Gerinnunsschritte nachvollzogen. Überhaupt haben wir im Biochemie wie auch Physiopraktikum unmassen Bllut dieses Semester aus den Kapillaren im Ohr gezogen. Das war für manche immer bissl ätzend, wenn es nicht so laufen wollte ;-)
An die Seminare erinnere ich mich kaum mehr, weil sie solide waren. Nichts besonderes, einfach was, was man mitnahm und unterschrieb um endlich zur Prüfung zugelassen zu sein.
Von den Vorlesungen habe ich mir die meisten geschenkt, weil ich so viel mit Biochemie beschäftigt war. Fur Physio blieb einfach keine Zeit und die Prüfung war nur 4 Tage nach der Biochemie Klausur.
Ein ganz schöner Brocken, alles in time zu lernen. Ich habe meine Prüfung aber etwas später geschrieben, weil es sich so ergeben hatte. Den Praktikumsteil fand ich schwerer, als den Seminarteil. Ich denke, das liegt aber auch daran, dass man sich für den Praktikumsteil schlechter vorbereiten kann, weil das sehr uniintern organisert ist.

Insgesamt war es ein stressiges, anstrengendes, biochemiereiches Semester, dass total schnell mal wieder vorbei war. Somit ist die Vorklinik vorbei und das Physikum folgt.
Es gibt viele Dinge, die ich für mich aus diesem Semester mitnehme, Zwischenmenschliche, wie Fachliche.
Und eigentlich bin ich sehr froh, dass es jetzt doch so gekommen ist :-D
Die ganze Biochemie und Physiologie hat mir viele tolle Sachen, für den Unnützen Medizinwissen Blogpost gebracht also dann, viel Spaß beim Stöbern.
Vorklinik adé, wir sehen uns auf der anderen Seite...

eure Dr. ted. :-)

Montag, 13. Mai 2013

Anmeldung fürs Physikum

Alter, wo ist bitte die Zeit hin?
Standen wir nicht noch gerade vor unseren Lehrern und haben unser Abi in die Tasche gepackt?! Dann der Abiball. Ein letztes Lebewohl und Willkommen schönes, neues Studentendasein!!!
Hell und da waren die ersten 15 Wochen + (wegen Physik) vorbei, schnell mal in den Urlaub, die neuen Bücher fürs nächste Semester besorgen, um 15 Wochen später, deren Wissen im Kopf zu haben. Dann die ersehnten ersten großen Ferien, Pflegepraktikum Numero Dos und weiter gings, in ein elend lang anhaltendes  15 wöchiges Wintersemester- Kurz ohne zu verschnaufen noch das Pflegepraktikum abhaken, in den Urlaub und hallo Sommersemester!
Ähm warte? Ist das jetzt das 4. Semester? Hä? Halt doch grad noch mein Abizeugnis in der Hand?
Ok, lass das Semester erst mal rankommen. Ist ja noch ne ganze Weile Zeit bis August!
5 Wochen sind um. Hallo????? Wir habens Mitte MAI!
Okay. Physikumsanmeldung bis 10.06. jetzt wirds also ERNST! (Hi Ernst, wie gehts?)
Also nichts wie los gepilgert, in die Tiefen des dunkelsten Kellers des Dekanats, Scheine der letzten 1,5 Jahre einsacken. Häckchen dran. Weitermachen.
Oh Geburtsurkunde, finde sie irgendwo zwischen Harnstoffzyklus und der Somatosensorik Vorlesung. Düse weiter zum Biochemie Praktikum. Alles auf dem Weg zum Schein.

Muss jetzt alles wegschicken. Hab noch mal kleinlichst jede handschriftliche Professorenunterschrift mit meinem Finger überstrichen, ehe ich mir heimlich ins Fäustchen gelacht habe, über Bio, Chemie und Physik, die am Anfang echt so getan haben, als sei es der einzig wichtige Lebens äh verzeihung, Studieninhalt in unserem Studiengang. Daweile wollten wir doch nur, Telefonbücher auswendig lernen...



Aber Leute, wo ist die Zeit hin? Was hab ich in gut 2 Jahren eigentlich angestellt? Im Moment kann ich noch nicht ganz glauben, dass der Brief beim LPA (Landesprüfungsamt) ist. Man ey. Dass die Zeit so schnell verging. Aber was hab ich schon groß gemacht in der ganzen Zeit: Mir zumindest viel Wissen reingehämmert. Und mit was für sinnlosen Merksprüchen manchmal!!! Aber alles was in meinem Kopf ist bzw. einst war, muss wieder rekapituliert werden. Aber ich denk, je mehr Wissen man hat, korreliert das mit der Vergesslichkeit, einfach das Prinzip, der Löschung, je mehr neues dazu kommt.
Nur mal um eine Auswahl von dem zu treffen, welche Bücher ich wie Telefonbücher auswendig gelernt habe, findet ihr im Post zu den Büchern!
Also dann ist es jetzt soweit.
Wir sind nicht mehr die Kleinen....oje komme was wolle, meine Synapsen sind alle :-)

Und dann wird alles besser....Klinik wir kommen!

Bücher im Studium - Vorklinik


Eines der schwerwiegensten Themen:
 Welches Buch soll ich nehmen und auswendig lernen?
Also es gibt im Semester imm mindestens ein Fehlkauf eines Buches, wo man erst denkt, or geil oder mein bester Kumpel lernt damit, aber Pustekuchen, lieber gleich in ein Buch mehr investieren, als dann festzustellen, shit man, damit kann man ja null lernen, drum erst mal Bücher, die sich wirklich nicht lohnen, im Regal zu versauern, weil sie nicht besonders gut sind:
kauft euch bloß nicht:

  • Duale Reihe Physiologie (viele fachlich falsche Fehler)
  • (wenn ihr nicht so auf Prosa Rumgelaber in nem Lehrbuch steht) Kurzlehrbuch Anatomie (Kirsch)
  • Duale Reihe (also meine Meinung im Generellen: Warum ein Lehrbuch mit integriertem Kurzlehrbuch, wo an der li/re Spalte wieder alles in Textform formuliert ist. Zum Wiederholen wären Stickpunkte viiiiel sinnvoller - also zur Dualen Reihe ist das Verhältnis unter den Studierenden sehr gespalten: es gibt nur 2 sorten Studenten: Entweder man liebt sie, oder man hasst sie....ich bin eher dagegen :-)
  • Sobotta (an und für sich ein toller Atlas, aber im Prometheus (NEUAUFLAGEN!) habt ihr gleich gute Texte, er ist Atlas und Lehrbuch in einem und ich find die Bilder authentischer, näher am echten Menschen dran, als die für mich gekünstelt wirkenden Bilder im Sobotta)
  • am Anfang des Studiums die komplette Sammlung der Thieme Kurzlehrbücher: das ist viel zu wenig, was da drin steht! Für Bio, Physik und Chemie vielleicht möglich, aber bei weitem nie ausreichend
  • überteuerte Altauflagen bei Ebay!
  • zu dicke Schinken, die ihr bis zur Prüfung sowieso nicht durchrattern könnt
  • Endspurt skripte (ohne weiteres Lehrbuch) für Uniinterne Prüfungen...die fragen jeden kleinen detailierten Mist, da hilft Physikumswissen rein gar nichts. 
Und nun ein paar Empfehlungen, in die es sich lohnt zu investieren. Grundsätzlich gilt aber, nehmt euch das Buch, blättert es durch und vor allem lest darin, ob es euch vom Stil her gefällt und ihr überhaupt versteht, was der Autor rüber bringen will. Man muss sich immer selbst mit dem Buch wohl fühlen, sonst kann man es auch gleich sein lassen, es zu kaufen. Und ein letzter Tipp: Versucht euch gerade Bücher wie Bio, Che, Phy, Histo zu leihen (Bibliothek), weil das Sachen sind, wenn man es einigermaßen versteht, die man nicht als Bücher im Regal stehen haben muss, die braucht man "nie wieder". 
So nun aber genug des Monologs, here come the books:


Bio: Poeggel
Physik: Kurzlehrbuch Thieme
Chemie: Zeeck

Bio, Chemie, Physik: ehrlich gesagt, hab ich da nur VL Folien gelernt, wenn ichs mir so recht überlege;

Psychologie: VL Folien und Uni internes Ding; Endspurt Skripte

Anatomie:
1. Allgemeine Anatomie: Taschenlehrbuch Kirsch
2. Bewegungsapparat: Prometheus I
3. Innere Organe: Prometheus II
4. Kopf/ Hals: Prometheus III
für 2-3:
Fotoatlas (Lehmanns)
Moll
Schiebler
5. Neuroanatomie: Prometheus III und most important: Trepel

Histologie: Lüllmann- Rauch und Welsch

Physio: Hick und MediLearn Skripte, tw. auch Silbernagl

Biochemie: Löffler, Horn, Duale Reihe (Rassow)


also so an die 22 Bücher, im Gesamtwert von viel Geld...aber sie waren alle ihre Investition wert. Und ich denk, man sollte, auch wenn die Bücher teuer sind, nicht knausrig sein und sich doch die Neuauflage kaufen, weil sie erstens besser aufgearbeitet sind und ihr sicher sein könnt, dass sie wirklich aktuell sind und den GK abdecken :-)
kleiner ausflug in die Bücherkunde :-D

Medimeisterschaften Rodewald 2013

DIE VORBEREITUNG


im Planungsbüro läuft alles auf Hochturen.

Die Dresdner GHOSTBUSTERS machen sich demnächst auf die Weite Reise...ja wohin eigentlich? irgendwo in den Norden. Dahin, wo man noch ungestört feiern, toben, eskalieren und besonders wichtig, KICKEN kann. Also nichts wie raus in das schöne Deutschland, in die Dörfer, die die Medimeisterwelt bedeuten: RODEWALD!!! 4 Tage feiern, Party nonstop, ein großes Match. Tausende Medizinstudierende. 
EIn einziges Fest. Das Fest des Lebens. und bald gehts los!

Dresden ist bereit...vor allem die Damenmannschaft Doppel D wird dieses Jahr einzig und allein auf Sieg spielen. Gegen scheiß-Leipzig, (ok, dies ist der Erzfeind, so ein Wort muss einfach sein) werden wir spielen, als hätten die noch nie einen Ball am Fuß gehabt.
So ladies, 
FINGER IN ARSCH UND DRESDEN!
Die Ghostbusters sind bereit!
TEASER:

http://www.youtube.com/watch?v=XdWNHi8F5UU



Donnerstag, 2. Mai 2013

Unnützes Medizinwissen

Das kennt wohl jeder, aber dass auch das Medizinstudium, vor Sinnloswissen nicht zurückschreckt sei hiermit mal bewiesen...Es wird ja nicht umsonst das "Bulimie Studium" genannt..
Ein Medizinstudent ist im Wörterbuch übrigens unter "Wiederkäuer" zu finden...mitunter tut es auch "Kuh"
:-)
so dann hier, das Wissen, was die Welt verändert...nicht...


  • (Biochemie): Ein echter frischer (!) Amerikaner, der mit Hirschhornsalz gebacken wurde, riecht beim brechen, danach. (Sonst ist es nur ein Hefegebäck, wenn das Hirschhornsalz nicht herauszuriechen ist)
  • (Biochemie): das sogenannte "Glückshormon" Serotonin ist in Schokolade mit 1µg/g (Schokolade) enthalten, aber führt es wirklich zum Glücksgefühl?!: Die Antwort lautet NEIN, da Serotonin nicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann und somit gar nicht erst seine Wirkung in neuronalen Zentren des Gehirns ausbreiten kann. Dass dennoch ein "Glücksgefühl" beim Schokoladeessen ensteht, so hat man in mehreren klinischen Studien herausgefunden, liegt daran, dass die vermehrte Kohlenhydrat Ausschüttung (durch Schokolade zugeführt), zur Ausschüttung von Neurotransmittern (Übetrträgersubstanzen im Gehrin) kommt, die im Gehirn ihre Wirkung erzielen und   "Glückszentren" in unserem Gehirn "aktivieren"... Fazit: Alle Mengen an Kohlenhydraten verursachen theoretisch Glücksgefühle. (Serotonin ist auch in Bananen enthalten)
  • (Anatomie): Als Embryo sind zuerst beide Anlagen für jedes Geschlecht angelegt, obwohl durch das Spermium, das Geschlecht bereits festegelegt ist. Dennoch können aufgrund beider Geschlechtsanlagen Zwitter entstehen. 
  • (Anatomie) Der Mensch wird mit 300 Knochen geboren (um richtig zu sein: mit 300 knorpeligen Knochenanlagen geboren) und stirbt mit 200 Knochen (liegt daran, dass die Knochen erst nur anteilig vorhanden sind und dann im Bereich der sog. Epiphysenfugen verknöchern.
  • (Biochemie) da Ratten nicht, wie beispielsweise Hunde hecheln können, schwitzen sie über ihren Schwanz
  • (Anatomie) bei einer Party, sterben pro halbe Stunde so viele Hörsinneszellen ab, deren Neugeneration einer Woche bedarf (je halbe Stunde: = 4h Party: 8 Wochen um die Anzahl der verloren gegangen Hörsinneszellen wieder zu regenerieren)
  • (Terminologie) Ein Medizinstudent lernt während seiner Studienzeit ca. 8000 medizinische Fachbegriffe auswendig. Im Laufe des Klinkalltags können es bis zu 10.000 Fachbegriffe zusätzlich werden.
  • (Chemie) Während des ersten Semesters (=1 halbes Jahr) haben Medizinstudierende mehr theoretisches Chemiewissen erlernt, als ein Chemielehramtsstudent jemals in seiner gesamten Studienzeit (=10 Semester) lernen wird. 
  • (Psychologie) Wohin fliegt ein schwuler Adler??? - Auf seinen Horst
  • (Biochemie) in Amphibien wirkt T4 (eines der Schilddrüsenhormone, die unser Körper bildet) als Metamorphosehormon und führt zur Umwandlung von Kaulquappen in Frösche!
  • (Psychologie) Zitat Waldorfschüler: "Mein Tanz war so schlecht, dass die anderen immer dachten, ich heiße Renate. Aber ich bin der Georg!"
  • kein Uniwissen, aber gerade über das Glück folgenden Link entdeckt (auf "Glück" klicken) - Serotonin, Oxytocin...Stoffe, die ich sonst nur aus Biochemie und Physio kenne :-)
  • eine unreife wilde Banane, verfügt über große, harte Samenkerne

  • (Biochemie): Ubiqutin, ein überall vorkommendes Protein, unseres Körpers, dass zum Proteinabbau genutzt wird, hat bei den evolutionar entfernten Organismen: Mensch, Frosch und Fruchtfliege die gleiche Aminosäuresequenz. (Heißt, Ubiqutin ist bei allen 3 identisch vorhanden!)
  • (Physiologie) Ein Hundertmeterläufer holt zweimal Luft auf der 100m Distanz.
  • (Biochemie) Casein macht 80 % der Gesamtproteinmenge der Milch aus, und dient dazu, Käse durch seine Gerinnung, die feste Konsistenz zu verleihen. (Es ist aber auch der Auslöser für die weit verbreitete Kuhmilchallergie.)

  • (Biochemie) Bei einer Knochenmarkspende (Registrierung als Spender unter: DKMS -Leben retten!) werden ca 1 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen.

  • In Deutschland nimmt sich durchschnittlich alle 56 Minuten ein Mensch das Leben, alle 6 Minuten so vermuten Fachleute, versucht es jemand. In Deutschland sterben mehr Menschen durch die eigene Hand, als durch Drogen, AIDS und Verkehrsunfälle zusammen. (www.u25-freiburg.de)
  • Pro Jahr ersticken weltweit rund 100 Menschen an einem Kugelschreiber.
  • (Psychologie) Transplantierte Nieren funktionieren in Europa länger, als in den USA.
  • (Biochemie) Wer mehrmals pro Woche Tomaten ist, verringert das Risiko um 50%, an Depressionen zu erkranken, dank der in Tomaten enthaltenen Aminosäure Tryptophan.
  • (Psychologie) Hungrige Männer finden dicke Frauen attraktiver, als satte Männer.
  • (Psychologie) Wer seinen Herzschlag besonders gut wahrnehmen kann, hat ein gesünderes Selbstbild.
  • (Physiologie) Für einen Schwangerschaftstest injizierte man bis in die 1960er Jahre den Urin von vermeintlich Schwangeren in den Lymphsack einer Kröte oder eines Frosches. Durch die im Urin enthaltenen Hormone wurde das Tier innerhalb eines Tages zur Eiablage angeregt.  
  • (Physiologie) Jeder Mensch hat einen einzigartigen Zungenabdruck, vergleichbar mit dem Fingerabdruck. 
  • Autisten können im Durchschnitt 2,8 Mal schärfer sehen, als Nicht-Autisten.
  • (Biochemie) Mücken werden besonders von Menschen angezogen, die zuvor Bananen gegessen haben.
  • (Physiologie) Der rechte Lungenflügel kann mehr Luft aufnehmen, als der Linke. 
  • (Biochemie) In mancher Zahnpasta befindet sich Diethylenglykol (DEG), hierzulande als Frostschutzmittel genutzt. (Aussage des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR):)
Die Substanz erwies sich in früheren Tierversuchen als gering toxisch. Allerdings reagiert der Mensch auf DEG 10 bis 20 mal empfindlicher als Ratten. Hauptsymptom einer Vergiftung ist akutes Nierenversagen. Aus toxikologischer Sicht sollte deshalb die tägliche Aufnahmemenge beschränkt werden

  •  



  • to be continued...


Samstag, 27. April 2013

Schweigepflicht

ein relativ wichtiges Thema. eigenltich das wichtigste. Aber man muss sich immer mal vor Augen halten, was tatsächlich alles zur Schweigeplicht zählt. Ich mein das fängt vor dem Studium an, wo wir so Sachen unterschreiben mussten, betreffs Präppsaal oder uns in den Seminaren anvertraute Inhalte. Am Anfang nimmt man das auch noch sehr ernst, so ernst, dass man find ich, dran verzweifeln kann. Weil Schweigepflicht sagt ja eigenltich, dass man niemanden was erzählen darf. Aber mal erhlich, wie sollen wir das Erlebte verarbeiten, wir sind auch nur Menschen. Und deshalb hab ich, wenn ich mal mit irgendwas nicht klar komme, mich dazu entwickelt, allem einen ironischen Blickwinkel zu verleihen, weil machen wir uns nichts vor: Schweigepflicht ja! Durchsetzten ja! Aber Wort für Wort, Gefühl für Gefühl, Emotion und Belastung. Das kann kein Mensch. Ich denk, dass ist die beste Art und Weise damit umzugehen, weil wenn man nicht spricht, oder einen Ausgleich zu dem ganzen findet, geht man selbst kaputt. und wir wahren ja trotzdem die Schweigepflicht. Da ist mal was salopp gesagt zu nem Kollegen, aber dass es eigentlich der Schweigepflicht unterliegt wird vergessen.
Ich denk man sollte einfach viel Vertrauen haben, dass wir Ärzte Menschen sind, die genau den richtigen Riecher dafür haben, mit Gefühlen, Gesagtem und Erlebtem umzugehen.
Ich denk, das gehört einfach auch zum Arztsein, dass man da sowas wie eine "besondere Gabe" hat, Dinge, Emotionen, Reaktionen und Anvertrautes richtig zu behandeln.
Dennoch...wo hört die Schweigepflicht auf?
Wahrlich verstoßen wir gegen sie, wenn wir der Polizei zum Beispiel mitteilen würden, wenn uns ein Patient zum Beispiel einen Mord anvetrauen würde...Da darf nämlich jeder Arzt selbst entscheiden, wie er vor geht. Nützt es der Allgemeinheit oder der Rechtssprechung, dann kann er die Schweigepflicht brechen, muss es aber nicht. Ich denke das sind dann Einzelfälle, in der man als Person trotzdem immer richtig entscheiden wird.
Und unsere Seelenreinigung ist auch wichtig - Beispiel: wenn man auf der Onko oder eigentlich auch vielen weitern Fachdisziplinen mehr (Chirurgie, Innere, Häma,...) arbeitet, dann hat man grundsätzlich täglich mit dem Sterben zu tun. Ich mein, wir müssen auch mal loslassen, aber psychisch wird das Sterben trotzdem hängen bleiben, wenn auch nicht primär. Drum wirds auch Situationen geben in denen man vergessen wird, dass der Tod ein individueller Fakt ist, den wir aber so oft erleben, dass er uns in Fleisch und Blut übergeht und am Ende nur ein "Schon wieder" bleibt. Man möge uns verzeihen :-)

Montag, 25. März 2013

Blick auf das kommende 4. Semester

Sommersemester 2013

uiuiui- da wird es heiß hergehen, wenn alles gut läuft, werden dann nämlich 2 ganze Jahre schon studiert sein und das erste Staatsexamen steht im August an...So ganz habe ich das alles noch nicht realisiert, die Zeit verging bisher so unglaublich schnell.
umso schlimmer, was mich dieses Semester erwarten wird: Lernen, Lernen, Lernen
und das die ganze Biochemie und Physio noch den 2. Teil
wie froh ich wäre, wenn denn schon der erste in der Tasche wäre...
Vorstellen wie es wird, all den Stoff der zwei Jahre durchzunehmen in 30 Tagen, zu kreuzen was das Zeug hält und vom Sommer nichts zu haben und dann noch die Mündlichen...puh, das wird ein hartes Stück Arbeit!
Aber diesmal will mich endlich mal so richtig dahinter klemmen, dass nicht alles so schwer auf einmal fällt.

Dann erwarten uns noch die Medimeisterschaften in Rodewald (the city to be) und ich hoff, dass es alles so klappt, wie ich es hoffe :-)

meine Erwartungen an das nächste Semester:
einfach wirds nicht werden, aber ich wünsch mir, dass die Klausuren alle klar gehen, ich effizienter arbeite und an mein Ziel gelange, nicht zu viel Zeit vertrödel und trotz allem noch in Kontakt mit den wichtigen Leuten meines Lebens bleibe - meine Freunde - in dem Sinne noch mal Danke, dass ihr mich so tatkräftig unterstützt, dass ihr Verständnis für mein Studium habt oder manchmal eben auch nicht und mir damit zeigt, dass es noch andere Sachen gibt, für die es sich zu Leben lohnt.
Natürlich sollte ich mich dabei nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn dazu neige ich all zu gern, und abwägen, wie wichtig es ist, was zu machen oder allein in meinem Lernbunker zu versauern. Ihr gebt mir Kraft ihr Lieben. Und die eine Liebe gibt mir die meiste Kraft, all das zu tun <3

Samstag, 23. März 2013

Lustige Dinge im Krankenhausalltag

Zugegeben, das Leben ist nicht immer nur todernst und still im Krankenhaus, wobei man jetzt "todernst" auch als ganz schwarzen Humor auffassen könnte, dazu aber später mehr.

Es sind wie immer im Leben die Kleinigkeiten, die es voll lustig machen.
Angefangen dabei, auf was für ulkige Menschen man im Krankenhaus trifft. Oft habe ich mit Leuten zu tun, die einfach sooo lustig sind:
Schon allein die Leute, die denken, man hätte noch nie einen Patienten nackt gesehen. Mein Gott, die wissen nicht mal, was ich schon alles gewaschen habe und anfassen musste...Auf jeden Fall eine Patientin die ich gewaschen habe: Es spielte sich in etwa so ab, dass als ich sie wusch, der Pfleger herein kam und lediglich ihre Temperatur messen wollte. Und als er wieder aus dem Bad raus ist, sagt sie zu mir: "Ach, das macht mir nichts, wenn der Pfleger  hier rein kommt, der hat doch bestimmt schon mal nackte Frauen gesehen?!" Naja die Leute sind wie sie sind.
Wo wir grad beim Temperaturmessen sind. Meistens wird in den Krankenhäusern ein Plastikaufsatz (Synonym: Temperaturverhüterli) verwendet (Temperaturmessung im Ohr) und dann kam das in ein kleines  Becherchen (gelb) auf den Nachtschrank. Nach den Mahlzeiten haben wir immer das Geschirr aus den Zimmern abgeräumt und die leeren Medikamentenbecherchen (rot und blau) mit eingesammelt. Der Patient gibt mir die Becher und sagt bei dem gelben. "Das können Sie wieder haben, ich wusste nicht, wie ich das nehmen soll." Hahahahhahh mann oh mann, das ist das Temperaturverhüterli...Wie kann man nur denken, das als Medikament verwenden zu wollen, nachdem er schon die letzten vier Tage 3 mal täglich gemessen wurde :-)

In meinem ersten Praktikum schlich nach dem Frühstück eine Patientin die ganze Zeit um den Essenswagen herum, und die Tabletts eingesammelt hatten wir vor gut einer halben Stunde. Ich geh zu ihr, frage nach was sie sucht und sie antwortet, sich die Hand vor den Mund haltend:
"Main,Hephiss!"
Ich denk so: Hä? Was will die denn, der Wagen ist doch zu. Und ich noch mal so: Was suchen Sie? Und sie wieder "Main Hephiss." A ja. Ihr GEBISS! Ich geh krachen! Wie kann man denn bitte das Gebiss auf das Tablett nach dem Essen legen? Also den Essenswagen auf, die Tabletts abgesucht, und siehe da, da strahlen mich die wunderweiß mit Kuckident geputzen Zähne an - nicht, da hängt nämlich noch das Essen dran. Aber säuberlich fein hat die Patienten ihre Beißer in die dünne Stoffserviette eingewickelt. Was man alles für Dinge erlebt!
:-)
Das erinnert mich grad an einen Kumpel, der im Steigenberger Kellner gelernt hat. Dem ist es ähnlich ergangen, nur dass er als es dem Gast auffiel in den Abfallbottich musste und mit einer Kelle nach den Zähnen erfolgreich gefischt hat!
Es ist unglaublich, wie viele Leute tatsächlich die Dritten haben. Und vorsicht beim "Einsetzten" in den Kiefer, die Patienten neigen wirklich dazu, dir immer auf die Finger zu beißen! Und das bedeutet: Diese Muskulatur gehört zu der stärksten unseres Körpers, also Obacht sonst habt ihr bald künstliche Finger :-)

Nicht lustig, aber manchmal schon zum Schmunzeln, obwohl es sehr traurig ist, sind Demenzkranke. Ja ich weiß, man lacht nicht über sie, aber allein zuhaus in meinem Kämmerchen, da kann ich durchaus manchmal lachen. Zum Beispiel haben wir bei einem Opi mal an die Zimmertür von innen geschrieben "Kein Ausgang", weil erhöhte Fluchtgefahr bestand und immer wenn er aus dem Zimmer rausgeguckt hat, hieß es, "Aber zurück, hier steht doch extra kein Ausgang! und er : Achso stimmt :-) Ich finds lustig :-)
Und dann gab es noch einen älteren Patienten der nach einer Narkose an dem Durchgangassyndrom litt (zeitlich begrenztes, nicht therapierbares Delirium) - Soll heißen: er war aufgrund der Narkose "dement" geworden/ im Delir (nicht mehr Herr über seine Sinne) und geisterte dann auf der Station herum um seine Frau zu suchen, die ihm zufolge, doch gerade hier war. Er wurde dann auch aggressiv, weil er seine Frau nicht finden konnten. Zugegeben, ich habe den Fehler gemacht, ihn in die eine Richtung zu schicken und zu sagen: "Ihre Frau ist da hinten" weil ich ihn dahin schicken, wollte wohin er mit seinem Rollator nicht abhauen konnte. Leider kam ihm eine Krankenschwester entgegen und hat gesagt, dass seine Frau dort nicht ist. Und so kam er zurückgestiefelt. Also es war nicht wirklich lustig, eher etwas beängstigend, weil man nicht weiß, wie man so jemanden "bändigen" soll. Gott sei Dank ist er am nächsten Tag zu dem lieben Patienten geworden, den ich von vorher kannte.

Und dann einmal, hatte ich einen Blinden im Rollstuhl, der auf dem Gang mit dem Rollstuhl sein "Unwesen" getrieben hat und den Weg versperrt hat. Und da hab ich ihn in eine andere Ecke gefahren und gesagt  : So, damit sie mal was anderes sehen! In dem Moment ist es mir gar nicht aufgefallen, was ich da gesagt hatte, aber im Nachhinein, ist das schon lustig, weil der sowieso nichts gesehen hat :-)

Und dann die eine Patientin mit dem Rektumprolaps (also das heißt, dass das unterste Ende des Darms aus dem Anus (=Arschloch) rausguckt. Ich hatte die Übergabe nicht mitbekommen und war bei ihr zum Waschen eingeteilt, also das heißt, Ganzkörper und als ich an besagter Stelle angekommen bin, bin ich dermaßen erschrocken - ich mein, da guckt einem der direkte Arsch an. Purpurrot. Und dann hab ich die Patientin gefragt, ob sie da "was spürt" und sie hat mir von Spinalkanalstenose erzählt und dass sie da kein Gefühl hat^^
Und mich guckt der Arsch an...alles klar :-)

Patienten mit Hörgerät
eine ganz andere Spezies...
Mittags haben wir in den einem Krankenhaus immer eine Runde mit Puls und Temperaturmessung gemacht und nach Schmerzen gefragt. Das hatten wir alles schon bei der Patientin erledigt und als wir aus dem Zimmer rausgehen, hat sie endlich ihre Hörgeräte in die Ohren gewürcht und fragt: "So, was möchten Sie jetzt wissen" Perfektes Timing würde ich sagen. Das war so geil, weil sie tut und macht und als wir fertig sind, ist sie soweit :-) Hehe

Und noch ein Schmankerl aus dem Reigen des Ärztepersonals. Es kommt eben vor, das Ärzte mal gut gelaunt sein können :-) Allerdings gab es da einen (richtig gut aussehenden) Arzt, der ab und an pfeifend durch die Krankenhausgänge lief. Und irgendwie habe ich mich anstecken lasse und zurückgepfiffen. Gar nicht peinlich... Naja das Schmunzeln und verdutzte Schauen des Arztes war es wert ;-)

Samstag, 2. März 2013

Pflegepraktikum 03

Pflegepraktikum 03

Februar 2013

Krankenhaus X, Y in DD city
 chirurgische Station (Visceralchirurgie)

Allgemein:

Eigentlich hatte ich mich nach dem anstrengenden 3. Semester endlich auf praktische Arbeit gefreut und mich bewusst für ein Dresdener Krankenhaus entschieden, um einfach mal ein Praktikum in einer "Großstadt" zu erleben.
Leider war es im Nachhinein betrachtet das schlechteste Praktikum, aber Deckel drauf, auch diese Erfahrung war es wert! Die Schwestern dort, haben einfach nicht den Zusammenhalt, den ich von anderen Praktika kannte. Sie kamen einfach zum arbeiten her und gingen dann wieder ihrer Wege. Und es waren so viele Schwestern, dass ein kontinuierliches Arbeitsklima nie vorhanden war. Aber man kam schon gut mit Ihnen aus. Sie machen genügend, aber anders und vielleicht auf weniger als auf der neurologischen Station, wo ich mein letztes Praktikum gemacht habe.

Immerhin habe ich mich ein bisschen mit den dort vertretenen Krankheiten vetraut machen können und hab nachmittags nach dem Dienst Bücher und Internet durchstöbert, auf der Suche nach den

Krankheitsbildern:

  • Struma OPs (nodosa)
  • Sigmadivertikulitis
  • OP nach Hartmann
  • Ileus
  • Dünnndarmteilresektion
  • Morbus Basedow
  • Gastrektomie
  • 4/5 Magenresektion
  • Appendizitis
  • Rectumprolaps
  • Anus praeter Rückverlegung
  • Adenokarzinoma
  • akutes Abdomen
  • diverse Hernien (inguinalis, umbilicalis, cicatrica, Hiatus -H., 
  • Sinus pilonidalis
  • Rectumkarzinom
  • Dünndarmteilresektion
  • Erysipel
  • Polyp Abtragung
  • diab. Fuß
  • Cholezystitis
  • Chloezystektomie (laparoskopisch)
  • Colitis (ulcerosa)
  • plast. Chirurgie (Brust, Bauchdeckenimplantat)

also wie man sieht, doch ein recht breites Band, aber mit der Zeit auch "langweilig" da es davon unzählige Patienten gibt. Aber das war auch nicht schlecht, denn man konnte ganz gut deren Klinikverlauf vergleichen. Auch das Auftreten bei versch. Altersgruppen (natürlich höhere Inzidenz bei Älteren) war interessant. 
Die vielen "Krebse" waren vom Psychischen her auch sehr interessant, weil man ihre Depressivität und allgemeine Gemütslage hinsichtlich derer, die mit der Krankheit "optimistisch" umgingen und denen, die in ihrer Depressivität extrem ausgeprägt waren, Vergleiche ziehen konnte.


Die Tätigkeiten beschränkten sich im Wesentlichen auf:

  • (geringfügiges) Waschen der Patienten am Morgen
  • Staub wischen
  • Vitalzeichen messen (Blutdruck, Puls, Temperatur)
  • Blutzucker messen
  • die Wünsche, klingelnder Patienten zufrieden stellen
  • Spüle aufräumen
  • Essen austeilen
  • Anus praeter leeren
Zum Tagesablauf:
Früh verpasste man fast immer die halbe Übergabe (drum kam ich immer eine Viertelstunde eher, weil ich finde, das die Übergabe besonders für die Pflegepraktikanten/jeden wichtig sind, der mit allen Patienten Kontakt hat. Weil gerade, als es hieß "Der hat Hepatitis C" oder "Noroviren" ists wichtig, das gerade wir als Spitze das wissen. Beispiel: Da gibt einem ein Patient einfach mal eine Kompresse und sagt, dass die weg kann, man nimmt sie, ohne Handschuhe anzuzuiehen und schon hat man sich infiziert. 
Also Achtung, ein Krankenhaus ist ein Bakterienspielplatz!

Jedenfalls war früh immer Blutzuckermessung um 6 Uhr und man musste jeden Patienten, jeden Tag scannen - zum einen praktisch, da es an den Computer gesendet wurde und abrufbar blieb, aber ehrlich mal, jeden Tag den Aufwand, das dann sowieso keiner im PC nachsieht...Verbesserungswürdig!
Dann eben noch den letzten Rest der Übergabe und dann gings ans Messen/Waschen/Betten. 

Die Station war in 2 Seiten aufgeteilt, nur leider habe ich am Anfang nicht gerafft, dass die Schwestern und ich auf die Seiten aufgeteilt waren und bin in der ersten Woche unzählige Kilometer gelaufen, weil ich zu JEDER Klingel gegangen bin. (obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre^^)

Dann kam die Arztvisite um 7 Uhr. Wie ich fand, ziemlich übereilt, aber da es sich um eine Chirurgie handelte, glaube ich, musste es so sein. Meistens hatte man dann viel zu wenig Zeit, die Patienten zu waschen, obwohl ich als Praktikant die Zeit dazu gehabt hätte. Grade bei den älteren Omis, die doch ihre Zeit brauchen, klappte es fast immer, dass ich eine gewaschen hatte, ins Bett gesetzt und die Tür  aufging, und die Visite kam rein. Dann nichts wie raus aus dem Zimmer, sonst bekam man einen bösen Blick von einer Schwester...Im Bad aufräumen war da nicht. Also irgendwelchen anderen Kram in der Zeit erledigen, wie Säcke wechseln und nicht verpassen, wann die Visite aus dem Zimmer kommt und dann aufräumen. Zu viel Stress, aber klar, die Ärtze wollen in den OP.

Dann Frühstück austeilen, einsammeln. Und dann waren wir eigentlich fertig gegen um 9 Uhr. Und das war die 1. lästige Zeit, das Warten darauf, dass die Schwestern sagten, es gab für uns Frühstück. 
Einmal war Schwester QM (Qualitätmanagement - die ganz furchbaren Leute, die keinen Plan vom Arbeiten haben, die Nase sonst wo) da, die zu uns Praktikanten sagte: 

"Wenn ihr jetzt nichts zu tun habt, dann nehmt ihr euch einen Eimer, füllt Desinfektionslösung rein, nehmt euch einen Lappen und könnt Staub wischen gehen!" 

Hallo? Gehts eigenlich noch? Das war in meiner 4. Woche, also wirklich, wie man Staub wischt, wusste ich ja wohl und bei mir wurde nicht vor dem Frühstück gewischt. Also haben wir es nicht gemacht. Man muss sich ja nicht alles gefallen lassen. Liebe Mitstreiter, zukünftigen Pflegepraktikanten, lasst euch nicht alles gefallen! Es gibt wichtigere Dinge als Staub wischen!

Und genau, schwierig aber auch wichtig ist, dass ihr erkennt, was wichtig ist und was unwichtig ist. Am Anfang fällt einem es immer schwer, zu unterscheiden, was ist jetzt unmittelbar dringend und was kann später erledigt werden. Das ist nicht einfach, finde ich, weil man denkt, dass wenn eine Schwester einem was sagt, man das sofort machen muss, aber man muss lernen abzuwägen. Zum Beispiel ist ein Anti- Thrombose- Strumpfwechsel nicht so wichtig, wie ein Bett austauschen/putzen, wenn zehn Zugänge schon da sitzen. Aber da kommt man dahinter!

Positiv war, dass ich noch mal praktische Skills, wie das Pulsmessen oder den Blutdruck (BD) messen gefestigt habe. Ich hab ehrlich gesagt, mich ein wenig davor gescheut, den BD zu messen, weil ich noch so ungeübt war. Und beim ersten Patienten hat ein Pfleger nachgemessen. Ich hab am Anfang Probleme gehabt, es zu hören und gleich am Manometer den Wert abzulesen. Natürlich ging es beim ersten Mal schief, ich punpte nur bis ca. 160 mmHg auf und hatte dann aber schon das Gefühl Geräusche zu hören. Ich hab mich in Anwesenheit des Pflegers aber nicht getraut, noch mal nachzupunpen, weil ich dachte, er denkt, ich hätte verpasst abzulesen und dann hatte ich einen BD von 150/100 mmHg angegeben. Er hat nachgemssen und es war 200/110 mmHg - peinlich, aber das war nicht weiter schlimm, denn der Pfleger sagte, dass gerade bei Gefäßgeschädigten Patienten er immer bis auf 240 aufpumpe, und man dann sicher sein könne, es auch richtig zu hören. Und von da an, habe ich dann alle Blutdrücke gemacht und fühl mich jetzt sicher im Messen.

Nach dem Frühstück sind wir dann aber wirklich Staub wischen gegangen. In der ersten Woche fand ich das sooooo sinnlos, weil ich von Pflegepraktikum 02 verwöhnt war. Aber wenn man es mit Humor sieht und vor allem für mich als Probe, zur besseren Patientenkommunikation. Da kann man auch mal nach Schmerzen, Verlauf, und Zukunftsperspektive fragen. Gerade bei den Strumen, war das interessant, da einige berichteten, sie hätten die Schilddrüse bemerkt, dass da etwas nicht stimme, für andere kam die Erkrankung aber auch akut. 
Schwierig war es nur manchmal, "Fachfragen" zu beantworten, einfach weil ich keine Ahnung hatte, ob die Klammern nun vor der Entlassung noch im Krankenhaus gezogen wurden, oder ambulant. Oder welche Schilddrüsenpräpparate sie zu nehmen hatten - Die Tabletten sehen doch alle gleich aus und die Wirkstoffe kenne ich doch auch nicht :-) (Na gut, Parathormon sagt mir was, aber das nicht wisschenschaftlich den Patienten zu erklären ist jetzt schon schwierig...oje dann als Arzt erst :-)

Am Anfang des Praktikums musste ich auch öfters mal einen Anus praeter leeren. Das stinkt zwar mächtig, aber das Stoma anzusehen, war cool^^ Bei einem Grundplatten - u. Beutelwechsel durfte ich auch zusehen. Beim Colostoma kommt nur dickflüssiger Stuhl (meist links) und beim Ileostoma immer nur dünner Suhl (rechts)  - liegt an den nicht/vorhandenen Enzymen.

Postiv war, das mir die Ärzte zum ersten Mal bewusst aufgefallen sind, dass ich viel mehr darauf geachtet habe, wie sie so sind, wie sie mit den Patienten umgehen. Da gab es welche, die haben nicht mal zum Morgen gegrüßt. Und dann gab es einen Oberarzt, den habe ich mal gesehen, als der Rolldienst einen Patienten brachte, da hat der einfach mit angepackt und den Patienten ins Zimmer geschoben! Einfach so. Fand ich sehr nett, denn das war da grad wirklich eng.
Ich find, gerade auf Kleinigkeiten kommt es manchmal an.

Auch habe ich das beobachten und beurteilen können, wie die Ärzte in der Arzt-Patienten - Kommunikation agiert haben. In Psychologie haben wir verschiedene Techniken gelernt, doch es ist enorm, wie wenig davon in der Praxis umgesetzt wird und wir oberflächlich man mit den Patienten reden und kann und dass die älteren Patienten die (jungen) Ärzte auch gar nicht verstehen und dann uns oder die Schwestern erneut fragen...Krass, dass die Kommunikation manchmal gar nicht funktioniert.

An meinem letzten Tag durfte ich mit zur Chefarztvisite. Ich dachte ja echt erst es sei ein Scherz, als der Stationsleiter zu mir sagte: "Hier hast du das eine Tüte und das Desinfektionsmittel. Sobald der Chefarzt jemanden berührt hat, dann hinstürzen, ein Schluck Desinfektionsmittel auf die Hände kippen und wieder verschwinden. So komm, geht los!" Und ich mittendrin, in der Chefarztvisite:
Oh Gott, wie abartig ist das denn. Ich kann es jetzt nicht fassen: da hält echt der Chef, nachdem er die Patienten berührt hat, die Hände über das Bett und lässt sich Desinfektionsmittel über die Hände schütten (vom jüngsten Assi zusätzlich zu mir) also wirklich! Das kann er doch auch selber. Na die Chefs (Notiz an mich: Selber machen!)
Und die Visite ist so: Ein Arzt berichtet über den Patienten, der Chef fragt: Wie geht es Ihnen? Und das war es an Kommunikation mit dem Arzt. Dann kann man doch auch diese Art der Übergabe an einem Tisch machen und dann geht man in Ruhe hin und betoucht den Bauch. Ehrlich, das ist doch hohl. Aber es wird sich sicher nicht ändern!

was die Chirurgen auf unserer Station im OP machen:
Magenhochzug (zur 4/5 Magenteilresektion) 
:-)


Immerhin habe ich mich in dem Praktikum gesteigert, vom einfachen desinfizierenden Staubwischer zum Chefdesinfizierer! - Aber da steht man mit schlottrigen Beinen und immer darauf gefasst, den Schluck Desinfektion über die Hände zu schütten, aber wie soll man denn an den Chef rankommen, man muss doch als letzter gehen und verusuchen möglichst nicht unter den 6 Ärzten, 3 Schwestern nicht im Weg rumzustehen. An und für sich war es interssant, aber zu kurz, dafür, dass sich die Patienten mitteilen könnten!

Patientenkommunikation:

Sonst habe ich wenig in dem Praktikum gesehen, da wir einfach zu viele Praktikanten auf der Station waren, denke ich. In einem großen Stadtkrankenhaus ist das halt anders. Das ist ein ständiges Kommen und gehen von Praktikanten, und die Schwestern verschwenden auch keine Zeit, uns mal was zu zeigen. Am Anfang habe ich mich sehr wie Luft gefühlt und das war doof. Also ich hab echt überlegt, das Praktikum abzubrechen, obwohl das so gar nicht mein Stil ist. Drum, bin ich geblieben und habe meinen  Schweinehund überwunden. Zum Ende hin wurde es besser, weil es uns allen Praktikanten ja so ging und wir ein super Team geworden sind und unter uns, unser eigenes Ding gemacht haben. 

Also Notiz an mich und alle, die das vorher nicht so gesehen haben: Es ist besser, sich zusammenzuraffen, so geht alles schneller und man kann seinen eigenen Spaß haben. Wir wollen dort ja schließlich keinen Arbeitsvertrag, also arbeitet euch bloß nicht allein tod! Geteiltes Leid ist halbes Leid!

Drum bin ich dann in meiner letzten Woche in der Form Staub wischen gegangen, dass ich mir die interessanten Fälle und netten Patienten "rausgesucht" habe und zum "Quatschen" dann dort war. Das war sehr interessant, weil ich mich durch unsere Psychokurse versucht hab, meine erlernten Skills anzuwenden und ich muss sagen, das war sehr gut (ich mein, ich bin sowieso ein aufmerksamer Zuhörer das war gut, hat mir viel gegeben!) auch einmal, als eine Patienten weinte, kam ich ganz gut damit klar. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man Sie trösten muss und nicht so recht weiß, welche Worte die Richtigen sind. Aber schon Berührungen und Beruhigung geben den Patienten Kraft. Ich mein sie sollen doch auch weinen, wenn sie einen Rückschlag haben, wenn sie mit ihrer Diagnose nicht klar kommen, wenn sie einfach schon wochenlang im Krankenhaus liegen. Dann muss man ihnen Zeit lassen zum weinen. Und nicht etwa so, dass sie sich nicht so haben solle. Das war eine Erfahrung, die ich trotz anfangs mulmigen Gefühls gern gemacht habe. 
Was mir auch aufgefallen ist, dass ich die redseeligen Patienten schlecht im Griff hatte. Da halfen auch keine Entscheidungsfragen oder geschlossene Fragen. Schwierig, sie im Saum zu halten, gerade, weil mich viele Sachen interessierten.
Und ich habe festgestellt, dass man, auch wenn man kein Wissen durch die verpasste Übergabe über die Krankheit verfügt, es mit allgemeinen Fragen gelingt, in den Krankheitsprozess einzusteigen und das Laienmodell der Patienten (Psycho: Laienmodell nach Leventhal) zu erschließen. Am Anfang habe ich gemerkt, als ich zum Wischen keine Lust hatte, habe ich auch nicht solche intensiven Gespräche geführt, weil ich psychisch zu sehr mit mir selbst beschäftigt war, als das ich mich auf die Patienten konzentriert habe. 

Alles in allem, fühle ich mich darin bestätigt, in der Patientenkommunikation an Erfahrungen dazugewonnen zu haben und das ich das alles Richtig mache und die Patienten mir Vetrauen. Wichtig für eine zukünftige bessere Behandlung, weil die Patienten ihre Beschwerden detailreicher erzählen werden. Zum Beispiel ist es mir 2mal im Praktikum passiert, dass ich etwas herausgefunden habe, wovon das Pflegepersonal nichts wusste, was aber für den Krankheitszustand entscheidend war. (Hämatom & Übelkeit im Zusammenhang mit einem Medikament) - ist jetzt nichts weiter rühmenswertes, aber zeigt, dass die oberflächlichen Anamnesen sei es durch Ärzte oder Pflegepersonal leider nicht immer, alles aufdecken können.
Außerdem fällt es mir leichter, mit Frauen zu kommunizieren, die Männer sind eher wortkarg, außer den Privatpatienten/ Männern mit höherem Bildungsstand, die redeten auch gern mit mir (und ich mit ihnen)

Eine ganz andere Erfahrung war es, als mir ein Patient 10€ nur für mich persönlich geben wollte. Und ich sollte es nicht in die gesamte Kasse geben. Ich sei immer besonders nett gewesen und so aufmerksam und immer mit einem Lächeln. Auch das würde einfach manchmal nur helfen, wenn einfach mal jemand kommt, der nicht über die Krankheit redet.
Die Patienten neigen dazu, wenn sie sich gut behandelt fühlen, dass sie ihren Dank ausdrücken wollen. Geld ist ein was. Die meisten geben am Ende bei ihrer Entlassung Geld in die Kaffeekasse oder bringen Pralinen oder Kaffee mit. Sie wollen dem Personal danken. Aber es ist unsere Aufgabe. und ich bin nicht extra nett gewesen oder so. Es ist wie "draußen, im normalen Leben" die einen Menschen kann man gut leiden, andere sind einem fremder. Ein bisschen netter ist man dann zu denen, die man auch besser leiden kann. Ich zumindest :-)
Aber von meinen Freunden würde ich es auch nicht erwarten, dass sie mir Geld geben, nur weil ich zuhören kann.
Wenn die Patienten dann einem Geld geben, wenn man dann am nächsten Tag wieder kommt, dann ist das komisch, weil man denkt, man müsse sie besonders nett jetzt behandeln. Man weiß nicht, wie man damit umgehen soll. Man ist dann ganz anders gebunden. Vielleicht meidet man auch eher zu ihnen zu gehen oder übersieht das wesentliche, betreibt nur noch Kommunikation auf der Ebene, die dem Patienten gut tut und vergisst das fachliche, macht falsche Hoffnungen, weil die Diagnose/Krankheit in den Hintergrund rückt.
Notiz: Ganz große Falle, Patienten die ihre Dankbarkeit mit Geld ausdrücken wollen.
Es ist ja nicht schlecht, aber grundsätzlich betrachtet, kriegen die Schwestern ihr Geld für ihre Arbeit!

Dankbarkeit ist meist auch nur ein Lächeln in seinem Gesicht, wenn der Patient die ersten Schritte auf dem Gang macht!

3. Semester - Wintersemester 12/13

Nun, das 3. Semester.
Plötzlich sind wir nicht mehr die Kleinen. Die neuen Erstis sind da und werden kräftig ausgelacht, mit ihrem bisschen Chemie, Biologie, Physik Kram....Die verhassten Fächer, weil wir finden, dass sie sinnlos sind, wenn wir beginnen zu studieren, aber manchmal kommt die Einsicht eben spät, dass an allem doch was wahres dran ist.
Nun, dann gehören wir jetzt schon zum "Alten Eisen" - aber das ist fatal...man muss immer auf der Lauer liegen und sollte sich nie zu sicher fühlen, wie sich im Laufe des Posts noch zeigen wird...

Angefangen bei den Fächern die diese Wintersemester 2012/13 bestimmen liegt Neuroanatomie als erstes an, gefolgt von Physiologie und Biochemie

Neuroanatomie:
Das Präppen: (für Nicht-Medis: Präpariersaal, wo man an den Leichen arbeitet)
Beschränkt sich ausschließlich auf 4 Kurse in the very beginning of the Semester. und das hat meiner Meinung nach Vorteile. Die Neuroanatomie (alles rund um das Gehirn) ist nämlich ziemlich komplex und man weiß zu Anfang gar nicht, wo man mit Lernen anfangen soll...Das macht es nicht einfacher, plötzlich das ganze Neurowissen parat zu haben, um im Präppkurs mit dem Gehringyros klar zu kommen :-)

Das ganze Semester ist aber geprägt von nur einem: DER STAMMHIRN SONG!

Die Teile des Gehirns präsenstiert von "Pinky und der Brain" 
Die Begrüßung früh im Hörsaal: STAMMHIRN STAMMHIRN!

Wir sind halt einfach für alles zu geil!
Die Prüfung ist kurz vor Weihnachten, sprich mitten im Semester und hat es in sich, aber es endlich mal eine Prüfung, bei der ich mich gut zurechtfinde und denke, endlich sei der Groschen gefallen und es laufe...

Psychologie
Hatte ich hier gerade vergessen, und musste noch mal dafür hochscrollen um es einzufügen. So ist es halt, das Fach. Es wird schon ganz witzig präsentiert und bringt ein bisschen was für die Allgemeinbildung, ist aber wirklich harmlos im Gegensatz zu den ganzen Naturwissenschaften.
Was ich dieses Semester ziemlich ungerecht fand, dass fehlende Personalstellen im Institut auf Kosten von uns, den Studenten ausgetragen wurden. Als hätten sie es nicht geschafft, die Seminare für uns auch mit weniger Personal zu stämmen - nein, so waren wir die jenigen, die darum bangen mussten, ob wir den Schein überhaupt kriegen, wenn die Seminare nicht gehalten werden. So eine Schikane muss nun wirklich nicht sein, gerade wenn wir an anderen Fronten der Biochemie, Physiologie und Neuroanatomie kämpfen.

"Guten Morgen. Ich befinde mich gerade auf dem Weg zur Erregung."
(Prof. Noll)
Ok, Physiologie hat eine andere Begrüßung, aber so erregend finde ich das Fach und die Dozenten nun auch wieder nicht. Mit dem Zitat aus der "Erregungsvorlesung" kann man zwar keine Prüfung bestehen, aber etwas Leben kommt bei all den Aktionspotentialen, tausend Ionen (sprich: Jonen) und Zwergfell schon auf.
Die Praktika (4) sind alle am echten postmortalem Karpfen :-) Das heißt, wer lust auf saftiges Fischfilet hat, kann in der Physiologie einen Karpfen mit nach Hause nehmen, es fehlen jedoch: Herz, ein Nerv, und ein paar Flossenmuskeln. Die Verusche sind...naja nicht schlecht, aber gewöhnungsbedürfitig und traurig zugleich ist, dass man mit all den Geräten die man hier mühsam per Hand bedient im Leben nichts mehr zu tun haben wird, aber hautsache wir haben ein Karpfenherz mit allem möglichen Zeug weiterschlagen lassen oder einen Nerven bis zu seinem extremen Maxima gereizt. Wers braucht....
Physio wirkt im ersten Moment gar nicht so schwer, hat es aber bei den Details mächtig in sich. Und es fehlt mir immer an der klinischen Vorstellungsweise, einfach mal zu wissen, für was das alles gut ist...Aber we´ll see, you´ll get the hang of it :-)

Biochemie
ist da in diese Semerster wesentlich entspannter, als die Physio, weil die Klausur erst im Sommersemester geschrieben wird. Aber holla die Waldfee. Was ist das denn für ein Dozent? 
Das ist echt der beste Foliendozent aber der rattert die in einem militärischem Tempo durch, da vergeht einem der Spaß manchmal, wären da nicht die feinen kleinen zur Perfektion ausgepfeilten Satzkombinationen, die Prof. Kriegel einbaut und man einfach mal nicht mitschreibt und diesen Worten des überhaupt nur möglichen Sprachschatzes lauscht. Naja nun sei gut des Geschwaffels, denn da gibt es noch jemand schlimmeren: Prof. Jessberger. Der spricht, als hätter er vergessen, sein Gebiss reinzutun (obwohl er glaube ich gar keins hat^^) aber was der über das Thema "Genetik" erzählt, das sind alles nur Zahlen und wisschenschaftliche Ausführungen, die ich im Leben hoffentlich zum richtigen Zeitpunkt alle begreifen werde.

Das Praktikum macht richtig Spaß, da es endlich mal dazu führt, dass ich was davon verstehe, was ich in der Theorie gelernt habe. Allerdings ist die wöchtenliche Vorbereitung auch ganz schön happig und das wir wieder freitags bis 18:15 Uhr im Labor stehen ist auch nicht so gerecht. Nun ja, das Leben eines Studenten.


Allgemein nochmal zurück zu dem Fakt, dass man sich nie zu sicher fühlen sollte. 
Das Problem ist, wenn man gerade einen richtig guten Run hat, ist man viel zu schnell davon überzeugt, dass das alles irgendwie klappen wird. Aber genau so ist es nicht. Wenn man sich zu sicher fühlt, macht man Flüchtigkeitsfehler, für die man mitunter hart bestraft wird. Bestraftung in dem Studium ist, dass man die Prüfung nicht schafft, obwohl sie noch so einfach zu sein scheint. Und dann wirds schwierig, weil man nicht weiß, was man als nächstes alles noch Lernen soll für die Wiederholungsprüfung, in die man mit einem saudämlichen Gefühl geht. 
Mein Problem ist, dass ich mir immer so die Zeit im Semester vertrödele, noch viel mehr machen könnte, wenn ich mir die Zeit besser einteilen würde, bzw. meinen Zeitplan auch realistisch einhalten könnte. Und mein 2. Problem, dass ich alles immer vor mir herschiebe, nie zu Potte komme, weil grad was anderes wichtiger erscheint. Eigentlich müsste ich parallel lernen, aber ich bin immer hinterher nur schlauer und finde ständig irgenwelche Sachen, die ich machen könnte, nur um nicht zu Lernen, weil das so anstrengend ist, 15 Wochen durchzulernen. Drum jetzt noch mal Pobacken feste zusammenkneifen und durchstarten....

Wir sehen uns im 4. Semester!

Montag, 1. Oktober 2012

Pflegepraktikum 02 - September 2012

Pflegepraktikum 
September 2012
neurologische Reha;

Klinik X, Y In P Stadt

Das ist dort echt super, muss ich sagen, ein gutes Team, bei dem man sich von Anfang an zugehörig fühlt und nicht das Gefühl hat, ein doofer Medizinstudent zu sein, der nur im Weg rumsteht und die Arbeit nicht sieht.
Was ich gut fand war, dass ich eine Schwester hatte, die mir alles gezeigt hat, dass wir zusammen gegangen sind und wirklcih alle, also auch die Stationsleitung früh mit Waschen gekommen ist. Aber wir haben spätestens fünf vor halb sieben mit Waschen angefangen und waren (mit Essen reichen) gut und gerne bis halb 10 jeden Tag mit Waschen beschäftigt, aber das war gut so
Ich hatte die ganze Zeit über eigentlich auch nur Highlights.

Vielleicht erst mal zu den Krankheitsbildern:

  • appalisches Syndrom
  • Schlaganfallpatienten
  • Pat. mit Schluckstörungen
  • bettlägerische Pat.
  • Morbus Pick (?)
  • Nervenschädigungen
  • nicht beatmete, aber tracheostomierte Pat.
  • Zustand nach hypoxischen Schock
  • Aphasie
  • Parkinson
  • Paresen
  • Zustand nach (Fahrrad-)Verkehrsunfall
  • zustand nach hirnchirurgischen Eingriffen
  • Demenz
  • XXL Patienten 
also weitreichende Diagnosen und Zustände und äußerst interessant

durch das Waschen wurde ich auch nicht Staub wischen geschickt, sondern das wurde nach dem Waschen gleich mit von allen (!) Schwestern erledigt! Positiv ist auch, dass sich die Pflegeschränke (prall gefüllt) und Abfallbehälter in den Zimmern befinden. 
Im Vergelich zu anderen Praktika ist mir aufgefallen, dass die Patienten krankheitsbedingt nicht wirklich "normal" mit mir sprechen konnten, aber das hat mich im Nachhinein betrachtet gar nicht weiter gestört.

Nach dem Waschen haben wir dann Frühstück gemacht und danach hatte ich mehr oder weniger "Freizeit", also allen Patienten genügend mit Flüssikeit versorgen, Pat. absaugen, lagern aber nun die Highlights:
  • Zuschauen bei einer PEG- Anlage
  • Schluckdiagnostik
  • endoskop. Untersuchung
  • Flexülen selbst legen
  • Nachtschicht: Übergabe
  • Tabletten/ Tropfen setzen
  • Locked-in-Syndrom
  • Morphiumbehandlung/ Abhängigkeit

ja also der Doc auf meiner Station war echt super. Er fragt so: "Möchtest du Flexülen legen?" Ich so: Ja!
Er: Hast dus schon mal gemacht?
Ich: ähm, nein!
er: gut komm her, ich zeigs dir. Meine Schwestern dürfen das nicht machen, ab jetzt kannst du das machen, ich sprechs mit dem OA ab! 
und dann gings los. War schon cool, es gut gezeigt zu bekommen. und dann gings los und ich hab dort Flexülen legen dürfen. :-)
obwohl, zuhause hab ich dann doch noch mal nachgelsen, wie es schulmedizinisch mit der Desinfektion und überhaupt den Schritten abläuft und hab es dann vorbildlich erledigt. Das ist schon super!

ich hab mich dort echt gut aufgehoben gefühlt, das einzige, was suboptimal lief war, dass ich anfangs keinen Dienstplan hatte und sie mit mir ganz schön rumgesprungen sind und ich dann auch 4 Nachtschichten gemacht habe. Gut, es war eine Erfahrung aber es hätte nicht unbedingt sein müssen, obwohl ich da dann halt die Anti-Thrombose Spritzen aufziehen durfte und meinen Schlafrhythmus regulieren musste. DIe 2. Nacht war die anstrengenste Nacht, die Müdigkeit betreffend. 
Hut ab, vor den Leuten, die Nachtschichten machen. ich glaube das tut dem Körper nicht sehr gut. Auch weniger als 3 Nächte hintereinander sind eigentlich nicht zumutbar, weil der Körper sich erst mal umgewöhnen muss. Da kommt man frühs gegen um 7 nach haus und schläft bis ca halb 3 und ist irgendwie anders drauf. Es ist was ganz anderes als Feiern. Aber ich bin über die Erfahrungen froh. 
Gerade auch, weil das Team ganz nett war und mich mit aufgenommen hat. Allerdings gab es jetzt nicht zu viel für mich zu tun, aber pflegerisch habe ich wirklich einiges gelernt, was ich auf meinem Berufsweg sicher gebrauchen werde und dafür dankbar bin. 
Ich denke, dort arbeiten die Schwestern noch härter, als auf einer "normalen" Chirurgie. Das ist sehr anstrengend, aber gerade bei den bettlägerischen Pat., die nie wieder wirklich gut werden, wenn man in deren augen blickt, dann spürt man totale Anerkennung und Dankbarkeit.

Und dann habe ich noch gelernt, dass oberflächliche Ärzte auch von den Krankenschwestern gehasst werden. Also das wichtigste ist wirklich, sich bei allen Schwestern freundlich vorzustellen, ihre Arbeit absolut zu respektieren...die haben nämlich manchmal mehr Ahnung als die Ärzte, weil sie viel mehr Zeit mit den Patienten verbringen. Es ist wichtig, auf deren Meinung zu hören. Also diese eine oberflächliche Ärztin die es da gab, so werde ich nicht. Da hatten wir einen mit Tracheostoma und Sprachaufsatz und er konnte nicht sprechen und hat so in Lippenbewegungen "Schmerzen" gesagt und ich hab das gemerkt und die Ärztin so: "also ich versteh nix! (drückt noch mal auf das Stoma und lässt den patienten wiederholen) und raffts nicht, dass er "Schmerzen" sagt. Mann ey, so viel Zeit sollte man doch haben, dass man das versteht, aber da kann ich als Spitz ja schlecht sagen: Der Patient hat "Schmerzen" gesagt...naja ich geb mir Mühe. Man kann auch nur das hören, was man verstehen will...

Und ich finde, man muss auch nicht alle Leute mit Tavor abschießen. Zuminedest werde ich veruschen wollen in meiner beruflichen Laufbahn, andere Wege zu wählen, wenn möglich. 

Aber ein gutes Praktikum, in dem ich echt viel machen durfte, neben den allgemeinen Sachen, die man im Pflegepraktikum immer macht.

Freitag, 13. Juli 2012

2. Semester - Sommersemster 12

Sommersemester 2012

Fächer:

  • Anatomie
  • Psychologie
  • EKM
  • BFE
  • Medizin & Recht (Wahlfach)

Essay

Nachdem ich ohne relative "Altlasten" in das nächste Semester starte, ist alles nicht mehr so ganz ungewöhnt, man kennt seine Kommilitonen, weiß auf wen man sich verlassen kann und das wir doch letztendlich alle in einem Boot sitzen.

Dieses Semester gehts das erste Mal in den Präpsaal. Beim ersten Betreten herrscht Schweigen, obwohl die Leichen noch mit den weißen Planen bedeckt sind. Es gibt 18 Tische und es wird zu sechst an einer Leiche gepräppt (pro Kurs (also 12 insgesamt). Psychologie wird neue Erkenntnis um Umgang mit Patienten bringen und in EKM werden die ersten Skills trainiert. BFE ist nicht schlecht, aber an manchen Stellen meinem Geschmack nach zu abwegig gewählt. Glück habe ich, dass ich Medizin und Recht belegen kann, denn das fetzt!

Anatomie

"Der Präpsaal ist ein Ort, an dem auch gelacht werden darf!"

Die anfängliche Stille und Beklemmung löst sich schnell. Der erst Kurs befasst sich mit Oberflächenbetasung und dann gehts an die Haut, Fett und Muskel. Ich hab den Unterschenkel. Alles sehr interessant und das "Schnippeln" macht wirklich Spaß. Am Anfang hat man leider bloß keine Ahnung, was man eigentlich/ WIE man eigentlich lernen soll. Es ist letztendlich stupides Auswendiglernen der Muskeln mit Ursprung, Ansatz, Innervation, Funktion.
Als erstes ist das mündliche "Bewegungstestat" dran. Da muss man schon kräftig die Pobacken zusammen beißen und sich mit dem guten (!) Prometheus die Muskeln ins Hirn hämmern :-)
Und es ist schon ganz schön psychischer Stress, denn eine Station dauert jeweils 2,5min und teilweise wird spitzfindiges Wissen abverlangt.
Dann gehts an die Inneren Organe. Ich präppe immer irgendwo. Bauhinsche Klappe, Papilla doudeni major, minor sind so mein großes Augenmerk. Und dann Grenzstrangpräperation und Vagus Verfolgung.
Was sich als sehr eindrucksvoll erweist sind Lunge und Herz. Schon ein mega interessantes Gefühl, ein echtes Menschenherz in der Hand zu halten. Es nicht wirklich Ekel, aber die Lungen hatte ich mir von ihrer Konsitenz anders vorgestellt.
Auch die Schnitte durch das Becken (richtige "Teilung" der Menschen in 2 Stücke sind (tw. erschreckend) neu.
Ja, am Anfang, wenn da so präppt und die Hand des Toten berührt und sich überlegt, was diese Hand alles schon in ihrem Leben angefasst hat, dann ist das schon seltsam. Ich mache mir dann auch Gedanken, über Tod und Sterben. Und manche Kommilitonen gehen mit den Leichen nicht sonderbar sorgsam um. Das finde ich etwas schade, weil mehr Achtung vor der Körperspende bestehen sollte.
Nach dem ich gesehen habe, was wir alles mit den Leichen machen, würde ich mich selbst nie zur Körperspende freigeben, ohne jetzt jemanden abschrecken zu wollen, irgendwelche Horrorszenarien gab es nicht, aber was am Ende bleibt ist kein Mensch mehr. Aber das entscheidet jeder selbst!
Die Prüfungen sind in Ordnung, wenn auch schwer und absolute psychische Beanspruchung. Nichts für schwache Nerven.
und unglaublich viel zu Lernen :-)




Histologie

Die Praktika werden nicht besser, da wir immer noch den relativ inkompetenten Dozenten wie im 1. Semester haben. ich finde es regelrecht ungerecht, dass die Lehre uniintern so unterschiedlich in ihrer Qualität ist.
Die Prüfung ist, für meine Begriffe in komischen Fragestellungen formuliert und nicht einfach. Ich mein, wenn man Prüfungen bestanden hat, dann kann man immer hinterher sagen: "Ach, das geht schon" aber zu dem Zeitpunkt ist es anders :-)

Psychologie
Die Vorlesung
ist echt super. Ich glaube das wird der beste Dozent der Vorklinik!
Also echt, sehr locker drauf und gute VL Folien, die man zur Prüfung einfach nur auswendig lernen muss und damit besteht.
Die Seminare
Sind richtig sinnlos, wir machen Rollenspiele unter uns in der Seminargruppe, und dann dieses ewige ausgewerte in der "Sandwich Technik" (erst was gut war, dann das Schlechte, ...) finde ich ein bisschen Zeit vertrödelnt, und zu zeitig im Studium, in der Klinik wäre Patientenkommunikation als Lernstrategie besser angesiedelt.
Die Prüfung
Mit den VL Folien vollkommen problemlos in 1-3 Tagen lernbar

EKM - Einführung in die Klinische Medizin

Die Seminare:
Werden von den Klinikern (versch. Ärzte) gehalten und sind leider nicht so Praxisbezogen, wie ich anfangs gehofft hatte. Dennoch können wir am Ende mal in die HNO gehen und einen Patienten untersuchen
Der Praxistag im MITZ
Das war wohl das Coolste an der Vorklinik, das erste Mal im MITZ! Und endlich etwas PRAKTISCHES!

  • Blutabnahme
  • Infusionsvorbereitung
  • Puls/BD
  • Basic Life Support (früher nannte man das "Erste Hilfe!^^ ;-DD)
  • und Übungen der Anamnese an Schauspielpatienten

also Basic Skills, angedacht um im Pflegepraktikum klar zu kommen :-)
Die Prüfung
Sehr KLinikbezogen, Krankenschwestern/ Berufserfahrende profitieren aber alles machbar!

BFE- Berufsfelderkundung

einfach mal den "arztberuf" kennenlernen, aber in Randgebieten, in denen Ärzte beschäftigt sind. Teilweise wirkt es wie einen Werbeveranstaltung, aber man lernt mal heilpädagogische Kindergärten, die Reha in Kreischa, Suchtberatungsstelle, Behindertenanlagen und Jugendärtzlichen Dienst in und um Dresden kennen.
In Kreischa war es richtig gut.- vielleicht mach ich dort ja mal eine Famulatur...wir werden sehen

Medizin & Recht
Mein Wahlfach.
Das ist echt das beste Wahlfach der Vorklinik, wird von den Dresdner Rechtsmedizinern gehalten und ist informativ und einfach...Die Klinik halt :-)
Das beste dran: eine echte Leichenschau, die wir selber durchführen...und zur Sektion können wir uns auch jederzeit anmelden. Sehr interessanter Facharztbereich, aber leider sind die Patienten dort schon kalt. Aber vom Humor her, würde ich tatsächlich in dieses Milieu passen, was tw. aber auch eklig sein kann, allein an den Beispielen, die wir behandelt haben :-)
Aber, alles easy und entspannt!
Das macht Geschmack auf Klinik!