Pflegepraktikum
September 2012neurologische Reha;
Klinik X, Y In P Stadt
Das ist dort echt super, muss ich sagen, ein gutes Team, bei dem man sich von Anfang an zugehörig fühlt und nicht das Gefühl hat, ein doofer Medizinstudent zu sein, der nur im Weg rumsteht und die Arbeit nicht sieht.
Was ich gut fand war, dass ich eine Schwester hatte, die mir alles gezeigt hat, dass wir zusammen gegangen sind und wirklcih alle, also auch die Stationsleitung früh mit Waschen gekommen ist. Aber wir haben spätestens fünf vor halb sieben mit Waschen angefangen und waren (mit Essen reichen) gut und gerne bis halb 10 jeden Tag mit Waschen beschäftigt, aber das war gut so
Ich hatte die ganze Zeit über eigentlich auch nur Highlights.
Vielleicht erst mal zu den Krankheitsbildern:
- appalisches Syndrom
- Schlaganfallpatienten
- Pat. mit Schluckstörungen
- bettlägerische Pat.
- Morbus Pick (?)
- Nervenschädigungen
- nicht beatmete, aber tracheostomierte Pat.
- Zustand nach hypoxischen Schock
- Aphasie
- Parkinson
- Paresen
- Zustand nach (Fahrrad-)Verkehrsunfall
- zustand nach hirnchirurgischen Eingriffen
- Demenz
- XXL Patienten
also weitreichende Diagnosen und Zustände und äußerst interessant
durch das Waschen wurde ich auch nicht Staub wischen geschickt, sondern das wurde nach dem Waschen gleich mit von allen (!) Schwestern erledigt! Positiv ist auch, dass sich die Pflegeschränke (prall gefüllt) und Abfallbehälter in den Zimmern befinden.
Im Vergelich zu anderen Praktika ist mir aufgefallen, dass die Patienten krankheitsbedingt nicht wirklich "normal" mit mir sprechen konnten, aber das hat mich im Nachhinein betrachtet gar nicht weiter gestört.
Nach dem Waschen haben wir dann Frühstück gemacht und danach hatte ich mehr oder weniger "Freizeit", also allen Patienten genügend mit Flüssikeit versorgen, Pat. absaugen, lagern aber nun die Highlights:
- Zuschauen bei einer PEG- Anlage
- Schluckdiagnostik
- endoskop. Untersuchung
- Flexülen selbst legen
- Nachtschicht: Übergabe
- Tabletten/ Tropfen setzen
- Locked-in-Syndrom
- Morphiumbehandlung/ Abhängigkeit
ja also der Doc auf meiner Station war echt super. Er fragt so: "Möchtest du Flexülen legen?" Ich so: Ja!
Er: Hast dus schon mal gemacht?
Ich: ähm, nein!
er: gut komm her, ich zeigs dir. Meine Schwestern dürfen das nicht machen, ab jetzt kannst du das machen, ich sprechs mit dem OA ab!
und dann gings los. War schon cool, es gut gezeigt zu bekommen. und dann gings los und ich hab dort Flexülen legen dürfen. :-)
obwohl, zuhause hab ich dann doch noch mal nachgelsen, wie es schulmedizinisch mit der Desinfektion und überhaupt den Schritten abläuft und hab es dann vorbildlich erledigt. Das ist schon super!
ich hab mich dort echt gut aufgehoben gefühlt, das einzige, was suboptimal lief war, dass ich anfangs keinen Dienstplan hatte und sie mit mir ganz schön rumgesprungen sind und ich dann auch 4 Nachtschichten gemacht habe. Gut, es war eine Erfahrung aber es hätte nicht unbedingt sein müssen, obwohl ich da dann halt die Anti-Thrombose Spritzen aufziehen durfte und meinen Schlafrhythmus regulieren musste. DIe 2. Nacht war die anstrengenste Nacht, die Müdigkeit betreffend.
Hut ab, vor den Leuten, die Nachtschichten machen. ich glaube das tut dem Körper nicht sehr gut. Auch weniger als 3 Nächte hintereinander sind eigentlich nicht zumutbar, weil der Körper sich erst mal umgewöhnen muss. Da kommt man frühs gegen um 7 nach haus und schläft bis ca halb 3 und ist irgendwie anders drauf. Es ist was ganz anderes als Feiern. Aber ich bin über die Erfahrungen froh.
Gerade auch, weil das Team ganz nett war und mich mit aufgenommen hat. Allerdings gab es jetzt nicht zu viel für mich zu tun, aber pflegerisch habe ich wirklich einiges gelernt, was ich auf meinem Berufsweg sicher gebrauchen werde und dafür dankbar bin.
Ich denke, dort arbeiten die Schwestern noch härter, als auf einer "normalen" Chirurgie. Das ist sehr anstrengend, aber gerade bei den bettlägerischen Pat., die nie wieder wirklich gut werden, wenn man in deren augen blickt, dann spürt man totale Anerkennung und Dankbarkeit.
Und dann habe ich noch gelernt, dass oberflächliche Ärzte auch von den Krankenschwestern gehasst werden. Also das wichtigste ist wirklich, sich bei allen Schwestern freundlich vorzustellen, ihre Arbeit absolut zu respektieren...die haben nämlich manchmal mehr Ahnung als die Ärzte, weil sie viel mehr Zeit mit den Patienten verbringen. Es ist wichtig, auf deren Meinung zu hören. Also diese eine oberflächliche Ärztin die es da gab, so werde ich nicht. Da hatten wir einen mit Tracheostoma und Sprachaufsatz und er konnte nicht sprechen und hat so in Lippenbewegungen "Schmerzen" gesagt und ich hab das gemerkt und die Ärztin so: "also ich versteh nix! (drückt noch mal auf das Stoma und lässt den patienten wiederholen) und raffts nicht, dass er "Schmerzen" sagt. Mann ey, so viel Zeit sollte man doch haben, dass man das versteht, aber da kann ich als Spitz ja schlecht sagen: Der Patient hat "Schmerzen" gesagt...naja ich geb mir Mühe. Man kann auch nur das hören, was man verstehen will...
Und ich finde, man muss auch nicht alle Leute mit Tavor abschießen. Zuminedest werde ich veruschen wollen in meiner beruflichen Laufbahn, andere Wege zu wählen, wenn möglich.
Aber ein gutes Praktikum, in dem ich echt viel machen durfte, neben den allgemeinen Sachen, die man im Pflegepraktikum immer macht.
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