Sommersemester 2012
Fächer:
- Anatomie
- Psychologie
- EKM
- BFE
- Medizin & Recht (Wahlfach)
Essay
Dieses Semester gehts das erste Mal in den Präpsaal. Beim ersten Betreten herrscht Schweigen, obwohl die Leichen noch mit den weißen Planen bedeckt sind. Es gibt 18 Tische und es wird zu sechst an einer Leiche gepräppt (pro Kurs (also 12 insgesamt). Psychologie wird neue Erkenntnis um Umgang mit Patienten bringen und in EKM werden die ersten Skills trainiert. BFE ist nicht schlecht, aber an manchen Stellen meinem Geschmack nach zu abwegig gewählt. Glück habe ich, dass ich Medizin und Recht belegen kann, denn das fetzt!
Anatomie
"Der Präpsaal ist ein Ort, an dem auch gelacht werden darf!"
Die anfängliche Stille und Beklemmung löst sich schnell. Der erst Kurs befasst sich mit Oberflächenbetasung und dann gehts an die Haut, Fett und Muskel. Ich hab den Unterschenkel. Alles sehr interessant und das "Schnippeln" macht wirklich Spaß. Am Anfang hat man leider bloß keine Ahnung, was man eigentlich/ WIE man eigentlich lernen soll. Es ist letztendlich stupides Auswendiglernen der Muskeln mit Ursprung, Ansatz, Innervation, Funktion.
Als erstes ist das mündliche "Bewegungstestat" dran. Da muss man schon kräftig die Pobacken zusammen beißen und sich mit dem guten (!) Prometheus die Muskeln ins Hirn hämmern :-)
Und es ist schon ganz schön psychischer Stress, denn eine Station dauert jeweils 2,5min und teilweise wird spitzfindiges Wissen abverlangt.
Dann gehts an die Inneren Organe. Ich präppe immer irgendwo. Bauhinsche Klappe, Papilla doudeni major, minor sind so mein großes Augenmerk. Und dann Grenzstrangpräperation und Vagus Verfolgung.
Was sich als sehr eindrucksvoll erweist sind Lunge und Herz. Schon ein mega interessantes Gefühl, ein echtes Menschenherz in der Hand zu halten. Es nicht wirklich Ekel, aber die Lungen hatte ich mir von ihrer Konsitenz anders vorgestellt.
Auch die Schnitte durch das Becken (richtige "Teilung" der Menschen in 2 Stücke sind (tw. erschreckend) neu.
Ja, am Anfang, wenn da so präppt und die Hand des Toten berührt und sich überlegt, was diese Hand alles schon in ihrem Leben angefasst hat, dann ist das schon seltsam. Ich mache mir dann auch Gedanken, über Tod und Sterben. Und manche Kommilitonen gehen mit den Leichen nicht sonderbar sorgsam um. Das finde ich etwas schade, weil mehr Achtung vor der Körperspende bestehen sollte.
Nach dem ich gesehen habe, was wir alles mit den Leichen machen, würde ich mich selbst nie zur Körperspende freigeben, ohne jetzt jemanden abschrecken zu wollen, irgendwelche Horrorszenarien gab es nicht, aber was am Ende bleibt ist kein Mensch mehr. Aber das entscheidet jeder selbst!
Die Prüfungen sind in Ordnung, wenn auch schwer und absolute psychische Beanspruchung. Nichts für schwache Nerven.
und unglaublich viel zu Lernen :-)
Histologie
Die Prüfung ist, für meine Begriffe in komischen Fragestellungen formuliert und nicht einfach. Ich mein, wenn man Prüfungen bestanden hat, dann kann man immer hinterher sagen: "Ach, das geht schon" aber zu dem Zeitpunkt ist es anders :-)
Psychologie
Die Vorlesungist echt super. Ich glaube das wird der beste Dozent der Vorklinik!
Also echt, sehr locker drauf und gute VL Folien, die man zur Prüfung einfach nur auswendig lernen muss und damit besteht.
Die Seminare
Sind richtig sinnlos, wir machen Rollenspiele unter uns in der Seminargruppe, und dann dieses ewige ausgewerte in der "Sandwich Technik" (erst was gut war, dann das Schlechte, ...) finde ich ein bisschen Zeit vertrödelnt, und zu zeitig im Studium, in der Klinik wäre Patientenkommunikation als Lernstrategie besser angesiedelt.
Die Prüfung
Mit den VL Folien vollkommen problemlos in 1-3 Tagen lernbar
EKM - Einführung in die Klinische Medizin
Werden von den Klinikern (versch. Ärzte) gehalten und sind leider nicht so Praxisbezogen, wie ich anfangs gehofft hatte. Dennoch können wir am Ende mal in die HNO gehen und einen Patienten untersuchen
Der Praxistag im MITZ
Das war wohl das Coolste an der Vorklinik, das erste Mal im MITZ! Und endlich etwas PRAKTISCHES!
- Blutabnahme
- Infusionsvorbereitung
- Puls/BD
- Basic Life Support (früher nannte man das "Erste Hilfe!^^ ;-DD)
- und Übungen der Anamnese an Schauspielpatienten
also Basic Skills, angedacht um im Pflegepraktikum klar zu kommen :-)
Die Prüfung
Sehr KLinikbezogen, Krankenschwestern/ Berufserfahrende profitieren aber alles machbar!
BFE- Berufsfelderkundung
In Kreischa war es richtig gut.- vielleicht mach ich dort ja mal eine Famulatur...wir werden sehen
Medizin & Recht
Mein Wahlfach.Das ist echt das beste Wahlfach der Vorklinik, wird von den Dresdner Rechtsmedizinern gehalten und ist informativ und einfach...Die Klinik halt :-)
Das beste dran: eine echte Leichenschau, die wir selber durchführen...und zur Sektion können wir uns auch jederzeit anmelden. Sehr interessanter Facharztbereich, aber leider sind die Patienten dort schon kalt. Aber vom Humor her, würde ich tatsächlich in dieses Milieu passen, was tw. aber auch eklig sein kann, allein an den Beispielen, die wir behandelt haben :-)
Aber, alles easy und entspannt!
Das macht Geschmack auf Klinik!
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